Schade hätte gerne das Ende erfahren
Hi ihr Lieben und große Sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Natürlich habt ihr Recht: Es ist nicht cool hier Hilfe in Anspruch zu nehmen und dann zu verschwinden.
Allen gehen dadurch vielleicht hilfreiche Informationen verloren.
Hier nun also wie das Ganze ausgegangen ist und warum ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung (Option 3) bin.
Disclaimer vorweg: Ich schildere nur meine Eindrücke und Erfahrungen, es kann gut sein, dass andere es besser gemacht hätten. Bei Option 1 und 2 bin ich mir nicht mehr 100 Prozent sicher, ob ich sie noch korrekt zusammenkriege.
Option 1: Nach den Antworten hier habe ich mich an mehrere Händler gewendet, die Unfallwagen aufkaufen und habe gar keine so schlechten Angebote bekommen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hätte ich meinen T5 verkaufen können und von der Versicherung des Unfallgegners (der dann irgendwann ermittelt wurde) noch eine Entschädigung erhalten. Ich bin mir, wie gesagt, nicht sicher, ob ich das hier richtig wiedergebe, aber ich habe mich sowieso
gegen diese Option entschieden, denn das war mir alles zu unsicher und ich hänge schon an dem Bus.
Option 2: Die Reparaturkosten von einem Gutachter schätzen lassen, den Bus "günstig" reparieren lassen und mir den Restbetrag der Reparaturkosten auszahlen lassen.
Auch dagegen habe ich mich entschieden, weil ich an ziemlich zwielichtige Werkstätten geraten bin und ich mehrmals gewarnt wurde, dass wenn die Reparatur (Richten des Rahmens, ganze Campingausstattung musste raus etc.) nicht richtig gemacht wird, ich immer wieder große Probleme haben werde.
Option 3: Ich habe meinen T5 zu MAHAG in München gebracht, dort habe ich mich als Laie sehr wohlgefühlt. Es gab eine lange Wartezeit (weil Corona, Bus-Hype, Lieferschwierigkeiten), der Bus wurde angenommen, ein Gutachter wurde hinzugezogen, der sehr kooperativ bei der Frage war, ob ich reparieren lassen möchte oder ausgezahlt werden möchte. Ich habe mich für eine Reparatur entschieden, meine Vollkasko hat die Reparatur von rund 40.000 Euro übernommen und holt sich das Geld von der Haftpflicht des Unfallgegners, der dann ermittelt war, zurück. Der ganze Vorlauf und die Reparatur haben mehrere Monate gedauert, aber das war es mir wert. Während der Reparatur musste der T5 komplett zerlegt werden, dh. Küche mit Kühlschrank, Gasherd, Wassertanks etc., Schränke, musste alles raus. Dann wurde der Rahmen gerichtet, die ganze linke Fahrzeugseite und das gesamte Heck wurde ausgetauscht, dann alles wieder eingebaut, verkabelt, Gasprüfung, Elektroprüfung usw. Mir war es wichtig, dass all das so sorgfältig und nachhaltig wie möglich umgesetzt wird und bei MAHAG hatte ich da einfach das beste Gefühl. Vielleicht widersprechen mir einige hier, aber so habe ich mich entschieden und
ich bin, seit dem ich den Bus zurück habe, sehr zufrieden und habe auf den vielen Trips seit der Reparatur nie ein Problem oder schlechtes Gefühl gehabt. Klar ist aber auch und das wurde mir bei MAHAG von Beginn an gesagt: Der Bus hatte einen sehr großen Schaden und die Schweißnähte vom Richten des Rahmens sind nicht mehr so widerstandsfähig, wie ab Werk. Das bedeutet, ich muss sie immer wieder überprüfen lassen und im schlimmsten Fall geht es irgendwann nicht mehr weiter.
Weil die Reperatur so lange gedauert hat, konnte ich mir mit Hilfe eines Anwalts einen Nutzungsausfall erstreiten, der tatsächlich ziemlich hoch ausgefallen ist. Außerdem war es ein gutes Gefühl einen erfahrenen Anwalt an der Seite zu haben, der mir bei Fragen und Risiken zur Seite steht.
Das war mir nur möglich, weil ich eine Rechtsschutzversicherung habe, die mir die gesamten Anwalts- und Gerichtskosten über knapp zwei Jahre gezahlt hat.
Ich bin, wie gesagt, sehr glücklich mit meiner Entscheidung, bestimmt gibt es aber auch andere Wege und es kommt natürlich auf viele individuelle Faktoren an.
Falls ihr Fragen habt, dann meldet euch gerne, ich werde ab jetzt hier präsenter sein. Danke an dieser Stelle auch nochmal für die großartige Hilfe hier im Forum.